Fulda ist vor allem durch das Benediktinerkloster bekannt. Dieses wurde 744 gegründet. Die Stadt ist aber auch ein wichtiger Industriestandort und besonders durch die Reifenproduktion eines internationalen Unternehmens bekannt. So waren die "Fulda-Reifen" lange Zeit ein bekanntes deutsches Markenprodukt.
Doch leider gehört die Reifenproduktion zu den sensibelsten Industriebereichen, besonders im Hinblick auf den Brandschutz. So stapeln sich in den riesigen Lagerhallen nicht nur fertige Reifen, sondern auch jede Menge brennbare Materialien und Chemikalien.
Ein Partner wie
die Brandwache 24/7 GmbH kann dabei eine zentrale Rolle spielen.
Gummi ist ein heimtückisches Material, wenn es um Brandgefahren geht. Einmal entzündet, entwickelt es extreme Hitze und giftige Gase. Ein kleiner Funke könnte schon ausreichen, um eine Katastrophe auszulösen.
Deswegen gibt es ausgeklügelte Sicherheitskonzepte, die ineinandergreifen wie ein Puzzle. Wie diese aussehen können, schauen wir uns im Rest dieses Artikels genauer an.
Temperaturmanagement und Belüftungssysteme
Die richtige Temperatur ist in Gummilagern lebenswichtig. Das ideale Klima liegt hier zwischen 15 und 25 Grad Celsius. Dafür müssen moderne Sensoren rund um die Uhr jeden Winkel des Lagers überwachen und sofort Alarm schlagen, wenn es irgendwo zu warm wird.
Was ist hier besonders tückisch? Es sind die flüchtigen Stoffe, die aus dem Gummi ausdampfen können. Spezielle Belüftungsanlagen müssen diese Dämpfe regelmäßig absaugen, bevor sie gefährlich werden können.
Wie funktioniert die Technik dahinter? Frischluft strömt von unten durch das Lager, während warme Luft oben abgesaugt wird. Das ist wie eine sanfte Dusche aus kühler Luft für die Reifen. Wenn es draußen richtig heiß wird, müssen sich zusätzliche Kühlaggregate einschalten.
Bei 200 Grad könnte sich Gummi nämlich von selbst entzünden. Zudem sorgt die Belüftung dafür, dass sich keine gefährlichen Gase ansammeln können.
Lagerungsvorschriften und Separation
Laut meist strenger Lagerregeln dürfen neue Reifen nur bis zu sechs Meter hoch gestapelt werden (quasi ein zweistöckiges Haus). Des Weiteren muss zwischen den einzelnen Reifenstapeln genug Platz bleiben, und zwar mindestens zweieinhalb Meter.
Warum? Die Feuerwehr muss im Ernstfall überall gut durchkommen können. Auch die Einhaltung dieser Maßnahmen kann von entsprechenden Sicherheitsdiensten gewährleistet werden.
Das Lager sollte zudem in Bereiche aufgeteilt sein. Jeder Bereich sollte maximal 800 Quadratmeter groß sein und massive Brandschutzmauern müssen diese Bereiche voneinander trennen. Und Rohmaterialien wie
Naturkautschuk oder Chemikalien müssen ihr eigenes, getrenntes Lager haben - weit weg von den fertigen Reifen.
Dadurch kann verhindert werden, dass sich ein Feuer wie ein Lauffeuer ausbreiten kann.
Elektrische Sicherheit und Explosionsschutz
Ein einziger Funke könnte in einem Reifenlager bereits eine Explosion auslösen. Wie das?
Feiner Kautschukstaub schwirrt hier fast unsichtbar durch die Luft - leider aber brandgefährlich.
Alle elektrischen Geräte müssen daher speziell geschützt sein. Solche Geräte nennt man dann "explosionsgeschützt" oder kurz "Ex-geschützt".
Auch der Boden im Lager muss mit einem besonderen Material beschichtet sein. Dadurch wird das Aufladen durch statische Elektrizität verhindert. Auch alle Metallteile, von den Regalen bis zu den Förderbändern, müssen mit Erdungskabeln verbunden sein. Das funktioniert wie ein Netz, das gefährliche elektrische Ladungen sofort ableitet.
Fachleute und Sicherheitsteams müssen regelmäßig alle elektrischen Anlagen mit speziellen Messgeräten prüfen, um versteckte Gefahren zu finden.
Brandfrüherkennung und Löschsysteme
Zur Brandfrüherkennung werden oft Infrarotkameras eingesetzt. Sie können nämlich durch den Rauch hindurch heiße Stellen entdecken, noch bevor echte Flammen entstehen. Sollte tatsächlich einmal Gefahr drohen, können Löschsysteme blitzschnell reagieren.
Von der Decke sprüht dann ein spezieller Löschschaum, der sich wie eine Decke über die Reifen legt. Warum Schaum? Er ist viel wirksamer als normales Wasser. Denn brennt Gummi einmal, ist es, ähnlich wie ein Elektroauto, nur schwer zu löschen.
Idealerweise sind alle diese Systeme miteinander verbunden. Wenn die Sensoren Rauch oder gefährliche Gase entdecken, kann automatisch das passende Löschprogramm gestartet werden. Ein solches System kann gleichzeitig die Feuerwehr alarmieren und genau anzeigen, wo der Brandherd ist.
Organisatorische Maßnahmen
Menschen spielen bei der Sicherheit im Reifenlager die wichtigste Rolle. Rauchen ist daher natürlich absolut tabu. Das wird strenger gehandhabt als in einer Tankstelle. Um das zu kontrollieren, können auch wieder Sicherheitsleute zum Einsatz kommen.
Es müssen auch regelmäßig große Übungen stattfinden, bei denen das Personal für den Brandfall trainiert wird.
Außerdem ist die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr besonders wichtig. Diese muss in regelmäßigen Abständen das Lager besuchen, um ständig mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut zu sein.
Jede Wartung und Kontrolle muss gewissenhaft in einem Logbuch dokumentiert werden.