In der Unternehmenswelt ist Agilität ein wesentlicher Faktor, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Daher entscheiden sich Start-ups zunehmend dafür, mit Freelancern zusammenzuarbeiten. Freiberufler bringen neue Impulse und ergänzen bestehende Arbeitsprozesse mit ihren spezifischen Fähigkeiten.
Da sie ein Unternehmen im richtigen Moment mit ihren Skills bereichern, verhelfen sie ihm zu mehr Flexibilität und Erfolg.
Warum profitieren Start-ups von Freelancern?
Freelancer sind freie Mitarbeiter, die für bestimmte Zeit in einem Unternehmen beschäftigt werden. Für Start-ups sind solche Arbeitskräfte aus mehreren Gründen eine Bereicherung. Die meisten Freiberufler spezialisieren sich auf ein Gebiet und eignen sich ein umfangreiches Know-how an. Durch die Arbeit mit einer Vielzahl an Auftraggebern weisen sie zudem einen großen Erfahrungsschatz auf.
Deutsche Start-ups beschäftigen im Schnitt 19 Mitarbeiter. Allerdings geht aus dem
Deutschen Start-up Monitor 2023 hervor, dass die Personalplanung und -rekrutierung rund 21 Prozent der neu gegründeten Unternehmen Schwierigkeiten bereitet. Ein möglicher Grund: Bewerber bringen nicht die gewünschten Fähigkeiten mit.
Um diesem Fachkräftemangel zu begegnen, ist die Zusammenarbeit mit Freelancern für viele Start-ups essenziell. Daraus ergeben sich mehrere Vorzüge:
• flexible Einsatzfähigkeit ohne Personalfixkosten oder Sozialbeiträge
• effiziente und selbstständige Arbeit an den beauftragten Projekten
• neue Blickwinkel und Ideen von außen
• Unterstützung beim Netzwerkaufbau
• gute Absicherung bei Bezahlung nach erfolgreichem Projektabschluss
Zudem wirkt sich die Arbeit mit freien Mitarbeitern positiv auf Zeit- und Kostenplanung eines Projekts aus. Mit dem Freelancer-Management stellen Start-ups sicher, dass sich die engagierten Freiberufler gut ins Unternehmen integrieren.
Wie finden Start-ups gute Freiberufler?
Die Einstellung von zu vielen Mitarbeitern mit ähnlichen Befähigungen gehört zu den
fünf größten Fehlern eines Start-ups. Neben der Diversifizierung der Mitarbeiter-Skills spielen auch bei der Wahl von Freelancern individuelle Fähigkeiten und Erfahrungen eine Rolle. Bevor ein Freiberufler für ein Projekt in die engere Auswahl kommt, empfiehlt sich ein Blick auf seine Kompetenzen. Hier sollten Schwerpunkte und präzise Fertigkeiten aufgelistet sein, die auf Fachwissen in einem oder mehreren Bereichen schließen lassen.
Vor der Beauftragung eines freien Mitarbeiters kann es sinnvoll sein, den persönlichen Kontakt herzustellen. Im Rahmen eines klassischen Bewerbungsgesprächs lässt sich herauszufinden, ob der Freelancer hinsichtlich Know-how, Erfahrungsschatz und Einstellung zu den Bedürfnissen des Start-ups passt. Personaler sollten sich bei solchen Gesprächen nicht scheuen, Bewerbern hinsichtlich ihrer Qualifikationen auf den Zahn zu fühlen. Stellen Freiberufler ihrerseits Fragen zum Unternehmen, zeugt dieses Interesse am Auftraggeber von Engagement.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit Freelancern?
Für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit freien Mitarbeitern ist die bewusste Eingliederung des Freelancings in die Unternehmenskultur entscheidend. Kommt es zwischen Freiberuflern und festangestellten Arbeitnehmern zu einer Art Konkurrenzkampf, beeinträchtigt dieser die Unternehmensentwicklung. Daher obliegt es den Führungskräften, die Fachkräfte von außen ins bestehende Team zu integrieren. Zunächst kommt es darauf an, die Einstellung eines Freelancers zu begründen. Ebenso sollte der Projekterfolg als gemeinsames Ziel forciert werden.
Die Arbeit mit einem Freiberufler weist wesentliche Unterschiede zu der mit einem festangestellten Mitarbeiter auf. Die Aufträge des Freelancers werden durch das Start-up in der Leistungsbeschreibung definiert. In dieser steht, welche Anforderungen gebraucht werden und welche Aufgaben zu erledigen sind. Die Aufgabenbeschreibung sollte detailliert und präzise ausfallen, um späteren Missverständnissen aus dem Weg zu gehen.
Sinnvoll ist es, Freiberuflern die Leistungsbeschreibung vor Projektbeginn schriftlich zukommen zu lassen und sie später im Vertrag aufzunehmen. Neben der reinen Aufgabendefinition sollten Start-ups ebenfalls schriftlich kommunizieren:
• welche individuellen Erwartungen sie an den Projekterfolg haben
• welche Ziele oder Meilensteine bei der Projektbearbeitung in welchem Zeitraum erledigt sein sollten
• welche Projektdauer veranschlagt ist
• wie sich die Vergütung für erbrachte Leistungen zusammensetzt
Wird ein
Ghostwriter für die Unternehmenskommunikation gebraucht, definieren Start-ups zunächst den Auftrag. Ein freiberuflicher Texter wird beispielsweise engagiert, um eine Pressemitteilung zu verfassen. In der Leistungsbeschreibung stehen dann eine grobe Inhaltsbeschreibung des Textes, die gewünschte Länge, der Stil, die Deadline sowie die Vergütung. Hierbei kann es sich um einen Pauschalbetrag oder einen Wortpreis handeln.
Eine transparente Kommunikation verhindert offene Fragen und Fehldeutungen von Projektanforderungen und -zielen. Haben sich Start-up und Freiberufler hinsichtlich Aufgabenbeschreibung und Bezahlung abgestimmt, kann ein Vertrag für die Zusammenarbeit aufgesetzt werden. Hierbei unterscheiden sich drei Varianten:
• Honorarvertrag
• Dienstvertrag und
• Werkvertrag
Bei Letzterem zahlt das Start-up eine pauschale Vergütung für die erbrachte Leistung. Bei den beiden anderen Varianten wird ein Honorar auf Stunden- oder Leistungsbasis festgelegt. Der freie Mitarbeiter erfasst seine Arbeitsstunden oder die geleisteten Projekte und stellt sie seinem Auftraggeber in Rechnung. Um dabei keine Pflichtangaben zu vergessen, schafft eine
Rechnungsvorlage für Freiberufler Abhilfe.
Tipp zur Projektorganisation in Zusammenarbeit mit Freelancern
Arbeiten Start-ups mit freien Mitarbeitern zusammen, ist es essenziell, den Fortschritt laufender Projekte aufeinander abstimmen zu können. Die Voraussetzung dafür besteht in einem guten Projektmanagement. Digitale Tools sind bei der Projektorganisation eine Hilfe, indem sie das Ziel, die einzelnen Aufgaben und Deadlines übersichtlich abbilden.
Viele dieser Tools ermöglichen zudem die unternehmensinterne Kommunikation sowie den Informationsaustausch mit Freiberuflern.